
Konzert 28. Februar 2021
Paper, Ink, and Pen
Die fünf Stimmbücher des Kalligraphen R.Dow:
ein musikalisches Selbstportrait (1581/88)
Monika Mauch – Sopran
Randall Cook und Brigitte Gasser – Altgambe
Caroline Ritchie und Tabea Schwartz – Bassgambe
Elizabeth Rumsey (Leitung)
Livestream Oren Kirschenbaum
Mit Dank auch an Doron Schleifer, Ivo Haun, Jacob Lawrence, Elam Rotem und Hartmut Raguse für den Gesang im Josquinstück.
William Byrd, Thomas Tallis und Robert White: dies sind die Lieblingskomponisten des Herrn Dow und mit ihnen werden wir eine musikalische Stunde verbringen. Man stelle sich vor: Der berühmte Kalligraph Dow hat zur abendlichen Gesellschaft geladen. Wir schauen den geladenen Gambist*innen und der Sängerin über die Schulter, wie sie zusammen musizieren und aus einer Mischung geistlicher Motetten und weltlicher Madrigale eine musikalische Landschaft erschaffen, die sie mit Instrumentalstücken und Consortliedern genüsslich durchwirken. Die fünf kleinen Stimmbücher mit wunderschön gesetzter Musik auf fünf roten Notenlinien sind nicht nur Spiegelbild des musikalischen Geschmacks der Zeit, sondern entpuppen sich als persönliches Tagebuch des Robert Dow: Ein Vergnügen für Aug’ und Ohr.
Link Programme Text English
Live-Portrait von Sir Henry Unton 1558–1596

Videoblog von Grace Newcombe
zu Paper, Ink, and Pen.

Frölich Wesen
Das Liederbuch des Riehener Reformators A. Kettenacker
Grace Newcombe – Gesang, Clavisimbalum
Jacob Lawrence – Gesang
Katharina Haun – Gesang, Zink
Baptiste Romain – Vielle, Clein Geige
Tabea Schwartz – Groß Geige
Elizabeth Rumsey – Groß Geige
Marc Lewon – Laute, Groß Geige Gesang; Leitung
Als Ambrosius Kettenacker seine Liedersammlung 1510 weitergab, war er gerade einmal 17 Jahre alt und hatte seine Studien in Basel bereits hinter sich. Sein noch jüngerer Freund Bonifacius Amerbach war der glücklich Beschenkte, der zu gegebener Zeit eine viel grössere Musiksammlung anlegen würde. Kettenackers Liederbuch aber war der Grundstein und ist heute das älteste Stück im Amerbach-Kabinett (UB Basel, F X 10). Einst bestand es aus vier Stimmbüchern, von denen aber nur das Bassstimmbuch überdauerte. Im Programm erklingen eigens rekonstruierte Sätze des Liederbuchs, die zum Grossteil aus Überlieferungen in anderen zeitgenössischen Quellen ergänzt werden konnten. Auch das berühmte «Innsbruck, ich muss dich lassen» ist darunter, jedoch mit einer Bassstimme, die sonst nirgends zu finden ist. Es gibt also auch Einmaliges zu hören.

Sonntag 29. November 17:15 & 19:15
«Nowell, nowell»
Adventliche Carols des
15. und 16. Jahrhunderts
«Christmas Caroling» ist auch heute die englische Bezeichnung für das Singen in der Weihnachtszeit. Das war in der frühen Neuzeit nicht anders. Doch während man heute unter «Caroling» jenes feierliche Singen vornehmlich als eine weihnächtliche Begleitung versteht, wurden diese Liedblüten im England des 15. und 16. Jahrhunderts das ganze Jahr hindurch zu allen möglichen festlichen Anlässen aufgeführt: an religiösen Festtagen, politischen Events, kirchlichen Prozessionen und zu anderen Feierlichkeiten. Die englischen «Carols» waren meist nicht den ausgebildeten Musikern vorbehalten. So laden wir das Publikum ein, eine Aufführungspraxis mitzufeiern, die die Menschen bereits vor 600 Jahren zusammengeführt hat.
Grace Newcombe – Gesang, Clavisimbalum; Leitung
Amy Farnell – Gesang, Glocken
Marc Lewon – Plektrumlaute, Cetra, Viola d'arco, Gesang
Rui Stähelin – Plektrumlaute, Gesang
Organisation – Liz Rumsey
Livestreaming: Oren Kirschenbaum

Sonntag 27. Dez. 2020 17:15 & 19:15
der BarfüsserkircheBasel
«Cantate! – Officium natalis Christi»
Musik um Orlando di Lasso: Online zum Zuhören, Zuschauen und zum Mitsingen
Mitsingangebot siehe auch Menu Cantate
Ein Gesangssextett und ein Organo di legno zelebrieren weihnachtliche Musik des 16. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt steht das «Officium Natalis Christi» des Münchner Hofkapellmeisters Orlando di Lasso. Das Programm wird mit adventlichen Motetten seiner Zeitgenossen Palestrina, Victoria u.a. ergänzt. Lassos Officium Natalis Christi war ursprünglich in einem einzigen grossen Chorbuch notiert, aus dem dann alle Sänger gemeinsam lasen. Am 26. und 27. Dezember soll es die einmalige Gelegenheit geben, die Musik wieder in dieser Aufführungsart zu erleben. Da es derzeit nicht möglich ist, singend dicht um ein Chorbuch herum zu stehen, wird dieses auf eine grosse Leinwand projiziert, sodass es mit genügend Abstand lesbar bleibt. Das Publikum kommt in den Genuss, alle Stimmen aus dem Chorbuch nicht nur zu hören, sondern auch in der schönen historischen Notation mitverfolgen zu können.
Auch das ursprünglich geplante Mitsing-Chorprojekt wurde adaptiert: Im Konzertprogramm eingebaut ist der Kanon «Cantate Domino» : Alle haben die Möglichkeit, von zu Hause aus spontan einzustimmen; gesungen von Ivo Haun ist der Kanon mit den Noten schon hier vorhörbar.
Als besonderer Leckerbissen sei jenen, die es vermissen, mit anderen mehrstimmig zu singen, das Mitsingen von Lassos Officium natalis Christi ans Herz gelegt. Wir haben ein umfangreiches Angebot für jede Stimmlage zusammengestellt, so dass man mittels Videos in das Singen aus der originalen Chorbuchnotation eintauchen kann.
Es steht allen frei, während des Konzertes «nur» geniesserisch zuzuhören oder mitzusingen – oder auch im nachhörbaren Livestream erst zu späterer Zeit aktiv einzusteigen.
Doron Schleifer – Cantus, Altus, Sextus | Charlotte Nachtsheim – Cantus | Matthieu Romanens – Tenor, Quintus
Rui Stähelin – Tenor, Quintus, Bassus | Carlos Federico Sepúlveda – Bassus | Aki Noda – Organo di legno
Ivo Haun – Altus, Tenor; Leitung
Elizabeth Rumsey – Organisation
Oren Kirschenbaum – Livestreaming

Orlando di Lasso Officium natalis Christi (1574)
Introitus
«Fraglos ist Orlando di Lasso der berühmteste Komponist des 16. Jahrhunderts. Sein vielseitiges Œuvre verbreitete sich durch den blühenden Musikaliendruck sehr schnell über ganz Westeuropa. Zwischen 1555, dem Jahr seines «Opus 1», und 1594, seinem Sterbejahr, kam durchschnittlich jeden Monat eine Ausgabe mit Werken von Lassus auf den Markt, sei es im Individualdruck, in Sammlungen, mit neuen Werken oder mit Nachdrucken. Die Musikdrucker in Italien, den Niederlanden, Deutschland und Frankreich wetteiferten miteinander um die Vermarktung neuer oder bereits herausgegebener Werke von Lassus.» Mit diesen Worten beschreibt Ignace Bossuyt den Ruf, den Orlando di Lasso sich in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts aufgebaut hatte.
Orlando di Lasso Officium natalis Christi
Communio – Viderunt omnes fines terrae salutare Dei nostri
Auf das Incipit Viderunt wird eine Kontrapunkttechnik angewandt, die von Adriano Banchieri (1568–1634) beschrieben wurde. Der Cantus firmus wird in langen Notenwerten als Bassus gesungen und von der Orgel harmonisiert. Dazu improvisieren mehrere Sänger gleichzeitig völlig frei, mit auf- und absteigenden Motiven, sowie Synkopen.https://youtu.be/ucaTmI5JwgQ
Mitsingangebot easy:
Cantate Domino – Adam Gumpelzhaimer (1559–1625): https://youtu.be/WESb22jJctM
Podcast SRF_Beitrag
https://www.srf.ch/audio/kultur-kompakt/wie-feiert-man-corona-konform-weihnachten?id=11901083
Beitrag aus Kultur-Kompakt SRF2 zu ReRenaissance vom 23. Dezember 2020
Start bei 4:32
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