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Psalmy Dawida – Melodien für den polnischen Psalter

Die aus Polen stammende Sopranistin Agnieszka Budzińska-Bennett und andere Spezialist:innen der frühen Musik nehmen uns mit auf die Spuren von Mikołaj Gomółka (1535–1609).

Der polnische Komponist vertonte die von Jan Kochanowski in Reime gesetzten Psalmen Davids. Dabei legte er höchsten Wert auf die Verbindung von Text und Musik. Seine Raffinesse im Umgang mit den Nuancen der polnischen Sprache bereitete den Weg zu einem nationalen Kunststil.

Agnieszka Budzińska-Bennett – Gesang, Leitung

Marc Lewon – Laute, Renaissancegitarre und Altgambe

Leonardo Bortolotto – Bass- und Diskantgambe

Caroline Ritchie – Bassgambe und Lirone

Masako Art – Tripelharfe

Elizabeth Rumsey: Produktion


29. Mai
 

Im Mayen – Lasso zum Mitsingen

Zum Wonnemonat Mai gibt es bereits in der Renaissance unzählige Lieder. Liebesgedichte und lebensfreudige Texte mit einem jahreszeitlichen Bezug wie das berühmte Im Mayen hört man die Hahnen krayen werden auch bei Orlando di Lasso vertont. Im Programm werden diese Stücke durch ein gemischtes Vokalquartett aufgeführt, das sich auf Instrumenten selbst begleitet und bisweilen kunstvolle Vokalverzierungen in die gesungenen Linien einfügt. Der besondere Klang des Lautenduos, das bereits im Septemberkonzert 2020 zu hören war, erfährt ein Comeback mit jüngerem Repertoire aus den späteren Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts.

 

Aber ist auch ein Extrachor dabei, der Musik gemeinsam mit dem Vokalquartett vorbereitet und so im Konzert aktiv dabei ist. Sie können Lassos berühmte Ensemblemusik anhand der originalen Notation aus einer neuen Perspektive kennenlernen: Hier der Link zu den Videotutorials.

Ivo Haun – Gesang, Laute; Leitung

eingesprungen für Jessica Jans:
Alice Borciani (siehe Foto)

Giovanna Baviera – Gesang, Gambe

Rui Stähelin – Gesang, Laute

I

24. April Grünewalds Grossgeige

Grünewald Grossgeige von Jacob mariani.jpeg

24. April 17:15 und 19:15 

Dazwischen um 18.30: Talk mit Jacob Mariani and Grace Newcombe zu Grossgeigen. Jacob Mariani steht auch für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung.

Grünewalds Grossgeige – Taufe eines Spezialinstruments für ReRenaissance

Basel, 1511: Sebastian Virdung veröffentlicht «Musica getutscht», darin enthalten: Beschreibungen aller Arten von Instrumenten, einschliesslich der gestrichenen, mit Bünden versehenen Grossgeige.
Basel, 2021: Ein Geschenk ermöglicht den Auftrag an Jacob Mariani aus Oxford für den Bau einer Grossgeige. Der Isenheimer Altar von Matthias Grünewald birgt in der Mitteltafel ein Engelskonzert, gespielt mit den von Virdung beschriebenen Streichinstrumenten. Diese Darstellung zählt zu den stärksten der Spätgotik und ist geprägt von den mystischen Visionen der heiligen Birgitta von Schweden. 

Zur Eröffnung erklingen weltliche Lieder aus Grünewalds Jugendzeit. Das Engelskonzert wird mit religiösen Werken aus den 1510er Jahren heraufbeschworen und gipfelt in einer deutschen Motette des Baslers Ludwig Senfl. Das Ende von Grünewalds Leben muss vom Aufkommen der Reformation und den Bauernkriegen geprägt gewesen sein, eine Zeit im Umbruch, die den Abschluss des Programmes bestimmt.

 

Jacob Lawrence – Gesang
Marc Lewon – Laute, Quinterne, Grossgeige
Tabea Schwartz – Blockflöte, Einhandflöte, Grossgeige
Elizabeth Rumsey – Grossgeige; Produktion
Baptiste Romain – Kleingeige, Dudelsack; Leitung

Video: Oren Kirschenbaum (wird ab Sonntag, den 1. Mai auf YouTube zugänglich sein)
 

Abbildung unten: Mitteltafel des Grünewaldaltars;  © Museum Unterlinden, Colmar

Der Hut

Der Hut

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«La Margarite» – Tänze für eine Prinzessin 27. März 2022

 

​Véronique Daniels – Tanz, Rekonstruktion der Choreographie
Alain Christen – Tanz

Catherine Motuz – Renaissanceposaune
Josué Melendez – Zink
Raffaella Bortolini – Pommer
Ian Harrison – Schalmei, Pommer, Dudelsack; Leitung

Fotos: Luc Quaglia

27. März 2022  17:15 & 19:15​

La Margarite – Tänze für eine Prinzessin

Auf geschwärztem Pergament in goldener und silberner Tinte geschrieben präsentiert sich das Manuskript 9085 der Brüsseler Bibliothèque Royale Albert Ier durch und durch in fürstlichem Gewand. In der Tat war die Inhaberin Marguerite d’Autriche königlichen Geblüts und eine ausgesprochene Musikliebhaberin. Das Besondere an diesem kleinen Büchlein sind die Tanzschritte, die zu den meisten der Tenorlinien mit Buchstaben festgehalten wurden. Der Alta Capella- und Improvisationsspezialist Ian Harrison leitet ein Bläserensemble, das die Tänzer unter Leitung von Véronique Daniels begleitet und eine festliche Kulisse für die artifiziellen Schrittkombinationen bietet. So können Musik und Tanz für die Prinzessin auch nach über 500 Jahren noch zur Aufführung kommen.

​Véronique Daniels – Tanz; Rekonstruktion der Choreographien
Alain Christen – Tanz

Catherine Motuz – Renaissanceposaune
Josué Melendez – Zink
Raffaella Bortolini – Pommer
Ian Harrison – Schalmei, Pommer, Dudelsack; Leitung

Team ReRenaissance – Marc Lewon

Von links nach rechts: Amy Farnell, Henry van Engen, Matthieu Romanens, Ivo Haun, Silas Bischoff, Catherine Motuz, Ian Harrison, Parvati Maeder, Caroline Sordia, Robert Hernandez, Federico Sepúlveda, Clément Gester, Annelise Ellars, Nathan Julius,  Julia Marty, Arthur Wilkens, Kimon Barakos, Elizabeth Sommers.

30. Januar 2022

Reopening Gaffurius’ Libroni – Motetten in Mailand

Ende des 15. Jahrhunderts gehörte Mailand zu den bemerkenswertesten Musikzentren in Europa. Im internationalen Umfeld der Sforza-Herzöge gedieh eine Hofkapelle mit  talienischen, deutschen und vor allem franco-flämischen Sängern und Komponisten. Die Domkapelle wurde in dieser Zeit Franchinus Gaffurius anvertraut, einem massgeblichen Theoretiker und Maestro di cappella, dessen Todestag sich 2022 zum 500. Mal jährt. Er zeichnete verantwortlich für die Herstellung von vier grossen Manuskripten, den sogenannten «Libroni». In einem prestigeträchtigen Forschungsprojekt beleuchtete die Schola Cantorum Basiliensis die Libroni als einzige Quelle der Zeit für die polyphone geistliche Musik Mailands neu. Das Konzert fusst auf einer Kooperation zwischen der Schola Cantorum Basiliensis und
ReRenaissance.

Leitungsteam: Federico Sepúlveda – Gesang | Catherine Motuz – Posaune | Ivo Haun – Gesang | Agnese Pavanello – Forschung

Studierende der Schola Cantorum Basiliensis: Kimon Barakos, Silas Bischoff, Annelise Ellars, Amy Farnell, Robert Hernandez, Nathan Julius, Parvati Maeder, Julia Marty, Matthieu Romanens, Elizabeth Sommers, Caroline Sordia,  Henry van Engen und Arthur Wilkens – Gesang und Instrumente, Clément Gester (Zink)Ian Harrison – Pommer | Für ReRenaissance: Tabea Schwartz

Knapp 50 Jahre nachdem Gutenberg den Druck mit beweglichen Lettern erfunden hatte, war es endlich auch für die Musik soweit: 1501 legte Ottaviano Petrucci mit dem Odhecaton A in Venedig seinen ersten Notendruck vor und löste eine Welle an Innovationen in der Musikwelt des 16. Jahrhunderts aus, die bis heute unsere Kultur prägt. Aus diesem Grunde widmet ReRenaissance jährlich ein Konzert dem Musikschatz aus Petruccis Druckerei – in chronologischer Reihenfolge, um eine langfristige Perspektive auf diese bedeutende Entwicklung zu gewährleisten. Verglichen mit den Drucken, die vorausgingen und folgen sollten, ist Canti B verhältnismässig klein (nur 50 Stücke, wo Odhecaton A 100 umfasste), aber es enthält dennoch Musik von den bedeutendsten Komponisten der Zeit (Josquin, Compère, Obrecht, Brumel), gesammelt von einem Musiker am Schnittpunkt der europäischen Musikkultur.

Grace Newcombe – Gesang, Harfe, Clavisimbalum

Tabea Schwartz – Blockflöten, Viola d’arco

Claire Piganiol – Harfe, Portativ

Marc Lewon – Laute, Quinterne, Viola d’arco; Leitung 

Videeoaufzeichnung: Oren Kirschenbaum

28. November 2021

Un niño nos es naçido  – Villancicos zur Vorweihnachtszeit


Lieben, Hoffen, Leiden... Trinken... und Glauben. Das Villancico entwickelte sich in der Renaissance zu einer der erfolgreichsten Gattungen mehrstimmiger Musik auf der iberischen Halbinsel. Gegen Ende der Epoche, im späten 16. Jahrhundert, wurden hier, wie in den lateinamerikanischen Kolonien, neben den weltlichen auch die geistlichen Villancicos immer beliebter. Unser Programm läutet den Advent mit weihnächtlichen Villancicos aus dem Cancionero de Upsala (1556) und geistlichen Villanescas von Francisco Guerrero (1589) ein. Weltliche Villancicos auf Spanisch und Portugiesisch von Juan del Encina, Luis Milan, Cristóbal de Morales, ergänzt um Instrumentalstücke von Diego Ortiz und Antonio de Cabezón, zeigen, wie vielfältig diese Gattung war und ist.


Ivo Haun – Gesang, Laute; Leitung
Florencia Menconi – Gesang
Giovanna Baviera – Gambe, Gesang
Elam Rotem – Gesang, Cembalo
Félix Verry – Renaissancevioline
Maria Ferré – Vihuela, Renaissancegitarre

Leitungsteam ReRenaissance: Marc Lewon

31. Oktober 2021
​Chantez gayement – Von Genf bis Basel: (Mitsing-)Konzert zum Reformationstag

Parodie, Kontrafaktur, Imitatio, Umwandlung – in der Renaissance wurde Originalität nicht als absolute Qualität eines Künstlers betrachtet, sondern vielmehr als ein Versuch der Imitation und Wiederverwendung von Modellen, die von früheren Generationen hinterlassen wurden. In diesem Sinne präsentiert ReRenaissance im Oktober eine Auswahl an Psalmen aus dem Genfer Psalter, die von einem Komponisten zum anderen, von einem Dichter zum nächsten zirkulieren bis zum Punkt, an dem die Workshopteilnehmer*innen selbst die frühe Musik mitgestalten.

Jean-Christophe Groffe – Gesang; Leitung

Doron Schleifer, David Munderloh, Matthieu Romanens – Gesang

Olivier Wyrwas – Tischorgel

Co-Leitung: Tabea Schwartz

ReRen Workshopchor 

Das Publikum (vier ausgewählte Psalmen)

26. September 2021

Canziones para menestriles – Blasmusik in Nordspanien

Sobald wichtigen Ereignissen Gravitas und Prestige zu verleihen war, kam im Europa der Renaissance die Bläserbesetzung zum Zug. Theoretisch war dies auch der Zweck der Ministriles, die für den Herzog von Lerma in der Kirche Zink, Posaunen, Schalmeien und Dulzian spielten. Doch auch wenn ihr Klang die Zuhörer in Ehrfurcht versetzte, vermittelte ihr Repertoire, das sich aus den «grössten Hits» von Josquin bis Marenzio zusammensetzte, nicht immer nur die Feierlichkeit der Anlässe, zu denen sie spielten. Dem sanften spanischen Pange Lingua stellten die Ministriles Liebeslieder anbei, die von edel bis hin zu unzüchtig reichten, sowie ausgelassene Tanzmusik und sogar eine Battaglia, komplett mit musikalischen Kanonenschüssen und Kriegsgeschrei!

 

Catherine Motuz – Posaune, Leitung | Katharina Haun – Zink | Ann Allen – Pommer | Susanna Defendi – Posaune | Giovanni Graziadio – Dulzian | Co-Leitung: Elizabeth Rumsey

29. August 2021               

Mundus mirabilis domini Amerbachii – Dialog der Tasten zu Basel

Die Freundschaft zwischen Kettenacker und dem Hause Amerbach stand im Mittelpunkt des Eröffnungskonzertes im Juni 2020. Gut ein Jahr später wird diese Spur aufgenommen und weiterverfolgt, um dem signifikanten musikalischen Erbe Basels Tribut zu zollen. In Verbindung mit Kettenacker mag Bonifacius Amerbachs Musikaffinität buchstäblich noch in Kinderschuhen gesteckt haben. Dieses Programm widmet sich seiner eigenen Sammlung, die ihn ins Erwachsensein begleitete. So zeichnete er für die Überlieferung eines umfangreichen Manuskripts mit Musik für Tasteninstrumente verantwortlich. Die Musik dieses Konzertes bietet einen Einblick in die internationale Klangwelt des Humanismus rund um Amerbachs Basler Tabulaturen für zwei Renaissance-Cembali und Orgel.

 

Corina Marti und Sofija Grgur – Renaissance-Cembali und Orgel
Coleitung: Tabea Schwartz

ReRen Videoblog August 21, Grace Newcombe und Eva Hamberger. Filming/Cut: Mara Winter

Gotische Orgel von Walter
Chinaglia, Como. Mehr lesen 

Für Video über diesen Nachbau
hier klicken.

Sofija Grgur

Corina Marti 

Sonntag 25. Juli 2021

Ite, sospiri ... – Die klingende Poesie des Serafino von  Aquila (1466–1500)

Als Freund von Josquin des Prez und bekennender Petrarkist wurde der Dichter und Musiker Serafino Aquilano selbst zur Koryphäe seiner Zeit. Doch sein Erbe geht mit einer gewissen Melancholie einher, denn sein eigentlicher Ruhm liegt in der allzu vergänglichen Kunst der Improvisation. Glücklicherweise ist genug seiner Musik und Dichtung erhalten, um den meisterlichen Ruf zu rechtfertigen und uns ein Fenster in diese blühende Kunst der Renaissance zu öffnen. Harfe, Laute und Viola eignen sich damals wie heute zur Begleitung von Strambotti und Oden; und mit dem ätherischen Klang der metallbesaiteten Cetra und der gestrichenen Lira wird dem grossen Respekt der italienischen Humanisten vor den künstlerischen Errungenschaften der Antike Tribut gezollt.

Jacob Lawrence – Gesang, Lira

Marc Lewon – Laute, Cetra

Masako Art – Harfe

Elizabeth Rumsey – Viola d'arco, Lira; Leitung

Eintritt frei – Kollekte

27. Juni 2021 

Happy Birthday, Henry! – 
Königliche Musik zum 530. Geburtstag

London, 27. Juni 1521: Es ist der Vorabend zum 30. Geburtstag des englischen Königs Henry VIII. ReRenaissance präsentiert 500 Jahre später eine Momentaufnahme mit Musik aus Henrys Umfeld, die im Manuskript der British Library Add. 31922 überliefert ist, darunter auch Stücke, die dem «Kynge H. VIII» zugeschrieben  werden. Es sind gewissermassen utopische Klänge, die entstanden, als Henry sich als gebildeter Humanist für die Künste interessierte, selbst musizierte und Diplomaten wie Thomas More sein Vertrauen schenkte. Das 1518 in Basel gedruckte Buch von More über die imaginäre Insel «Utopia» lässt im Dialog über eine ideale  Gesellschaft noch nichts von der späteren Verwerfung mit Henry erahnen. So gibt dieses Konzert einen Einblick in die Klangwelt am königlichen Hofe noch vor dessen erster Ehekrise: Sechs Musikerinnen wünschen «Happy Birthday, Henry!»


Tessa Roos – Gesang
Grace Newcombe – Gesang, Clavisimbalum
Emma-Lisa Roux – Laute, Gesang
Claire Piganiol – Harfe, Blockflöte
Elizabeth Rumsey – Viola d'arco, Blockflöte
Tabea Schwartz – Blockflöte, Viola d'arco; Leitung

Sonntag 30. Mai 2021 

 

Misura, Memoria, Aiere, Mayniera –

Guglielmo Ebreo (* um 1420):
Das Erbe italienischer Tanzmeister

Programmheft_PDF

Vor rund 600 Jahren kam Guglielmo Ebreo in Pesaro zur Welt. Neben seinem Meister Domenico da Piacenza gilt er heute als einer der wichtigsten Tanzmeister des 15. Jahrhunderts. Seine Tanzkultur versteht die sichtbare Bewegung des Körpers als Seelenspiegel. Zur Ausübung dieser Kunst braucht es «Misura», die Konkordanz von Musik und Bewegung, «Memoria», die aufmerksame Beachtung und Verinnerlichung der Abfolgen, «Aiere», die Präsenz und Geschicklichkeit in der Ausführung, und «Mayniera», das kunstvolle Ausschmücken der Schritte. Von den Tanzmusikern wurde erwartet, dass sie zu den Schritt- und Bewegungsfolgen aus einer schlichten, vorgegebenen Grundmelodie ein Musikstück improvisieren, das die Tanzenden unterstützt und zugleich das Ohr erfreut. Die Interpret*innen stützen sich auf die Quellen und Traktate dieser Zeit und schaffen stilsicher und grossteils improvisierend eine farbenreiche Neuinterpretation der Tänze und der Musik aus dem Zentrum der Renaissance Venedig/Mailand/Pesaro. Drei Musiker- und drei Tänzer*innen gestalten ein Programm, das die innere Anmut einer ganzen Epoche reflektiert. 

Martin Meier und Christian Tanner – Tanz 
Félix Verry – Fidel, Lira da bracchio
Silke Gwendolyn Schulze – Blockflöten,
Einhandflöte & Trommel/Schlagbordun, Doucaine
Marc Lewon – Laute, Quinterne, Cetra; Co-Leitung
Véronique Daniels – Tanz; Leitung

Livestream: Oren Kirschenbaum

25. April 2021 

Pren de bon cuer –
Chansons für Traversflötenconsort

aus den Drucken von Pierre Attaingnant (1533)

Im Gepäck des Schweizer Theologen, Pädagogen und Lexikographen Johannes Fries gelangt 1536 eine kleine Kostbarkeit aus Paris nach Basel: eine Grifftabelle für die Traversflöte, persönlich von ihm notiert. Vielleicht hatte er das Instrument in Paris erlernt, vielleicht beherrschte er es aber auch schon vor seiner Reise nach Frankreich und hatte es bereits in seiner Schweizer Heimat gespielt. Auf jeden Fall aber muss er die Drucke des Parisers Pierre Attaignant gekannt haben, denn als Liebhaber und Kenner kann ihm nicht entgangen sein, dass Attaingnant seine Chansonsammlung von 1533 explizit für Block- und Querflöten vorgesehen hatte. Der delikate und ausdrucksstarke Klang des Traversoconsorts und die melancholischen Chansons seiner Zeitgenossen scheinen auf Fries einen bleibenden Eindruck hinterlassen und ihn noch weit über seine Frankreichreise hinaus begleitet zu haben..

 

Johanna Bartz – Traversflöte; Leitung

Mara Winter & Tommaso Simonetta & Francesca Grilletto – Traversflöten

Rui Stähelin – Laute, Gesang | Marc Lewon – Organisation

Oren Kirschenbaum – Livestreaming